Rumänischer Leu (1952–2006)
Der rumänische Leu (Plural: Lei) ist die Währung Rumäniens. Er ist in 100 Bani (Einzahl: Ban) unterteilt. Der Name der Währung leitet sich von dem lateinischen Wort "libra" ab, was "Pfund" bedeutet.
Der Leu wurde 1867, während der Herrschaft von Carol I. von Rumänien, eingeführt. Er ersetzte die früheren Währungen, die österreichische Krone und den russischen Rubel, zum Nennwert.
Während des größten Teils des 19. und des frühen 20. Jahrhunderts war der Leu an den französischen Franc gekoppelt. Nach dem Ersten Weltkrieg ging Rumänien kurzzeitig zum Goldstandard über, bevor es 1929 wieder zur Bindung an den Franc zurückkehrte.
Während des Zweiten Weltkriegs gehörte Rumänien zu den Achsenmächten und seine Währung unterlag daher strengen Devisenkontrollen durch die Alliierten. Nach Kriegsende kehrte Rumänien zum Franc zurück, doch diesmal war er an den sowjetischen Rubel gekoppelt.
1948 führte das kommunistische Regime in Rumänien eine neue Währung ein, den rumänischen neuen Leu, der 10.000 alten Lei entsprach. Es folgte eine Aufwertung im Jahr 1952, als ein neuer Leu 100.000 alten Lei entsprach.
1989 gab Rumänien den Kommunismus auf, und es wurde eine neue Währung, der rumänische Leu, eingeführt. Er entsprach zunächst 10.000 alten Lei, aber eine weitere Aufwertung im Jahr 2005 setzte den Wechselkurs auf 2.000 alte Lei für 1 neuen Leu fest.
Der rumänische Leu ist frei konvertierbar und wird an der Bukarester Börse gehandelt. Das Land ist seit dem 1. Januar 2007 Mitglied der Europäischen Union und seit dem 1. Januar 2009 Teil der Eurozone.