K’iche’

Kʼicheʼ (auch Kiche und Qʼicheʼ) ist eine Maya-Sprache, die im westlichen Hochland von Guatemala gesprochen wird. Sie ist eine der am weitesten verbreiteten indigenen Sprachen des Landes und wird von über zwei Millionen Menschen gesprochen. Kʼicheʼ gehört zur Sprachfamilie der Maya, die mehr als 30 Sprachen umfasst, die in Mexiko, Guatemala, Belize und Honduras gesprochen werden. Die Maya-Sprachfamilie ist Teil der größeren mesoamerikanischen Sprachfamilie, die Sprachen umfasst, die in Mexiko, Mittelamerika und Teilen Südamerikas gesprochen werden. Kʼicheʼ hat drei Hauptdialekte: Ost-Kʼicheʼ, Zentral-Kʼicheʼ und West-Kʼicheʼ. Östliches Kʼicheʼ wird in den Departements Quiché und Huehuetenango gesprochen. Zentrales Kʼicheʼ wird im Departement Sololá gesprochen. Westliches Kʼicheʼ wird in den Departements Totonicapán und Quetzaltenango gesprochen. Die Sprache wird auch von Minderheiten in den mexikanischen Bundesstaaten Chiapas und Veracruz gesprochen. Kʼicheʼ hat eine reiche literarische Tradition. Das bekannteste Werk in dieser Sprache ist das Popol Vuh, ein heiliger Text der Maya. Das Popol Vuh wurde im 16. Jahrhundert verfasst, aber es wird angenommen, dass es auf älteren mündlichen Überlieferungen beruht. Weitere bemerkenswerte Werke in Kʼicheʼ sind die Annalen der Cakchiquels, eine im 15. Jahrhundert verfasste Geschichte des Cakchiquel-Volkes, das Rabinal Achi, ein Drama aus dem 18. Jahrhundert, und das von Pater Domingo de Vico im 17. Kʼicheʼ ist auch die Sprache einer wachsenden Zahl moderner Literatur, darunter Gedichte, Kurzgeschichten und Romane. Kʼicheʼ wird mit dem lateinischen Alphabet geschrieben. Darüber hinaus gibt es ein System von Maya-Glyphen, das vor der Ankunft der Spanier im 16. Jahrhundert zum Schreiben der Sprache verwendet wurde. Kʼicheʼ ist eine der dreiundzwanzig offiziell anerkannten Sprachen in Guatemala. Sie wird in einigen Grundschulen unterrichtet und es gibt ein Radioprogramm in dieser Sprache.