Osmanya ist eine Schrift, mit der die somalische Sprache geschrieben wird. Sie wurde in den 1920er Jahren von Osman Yusuf Kenadid, dem Sohn eines Sultans, entwickelt und von den Somaliern bis in die 1970er Jahre verwendet, als das lateinische Alphabet eingeführt wurde.
Die Osmanya-Schrift ist eine Abjad-Schrift, d. h. sie besteht nur aus Konsonanten und enthält keine Vokale. Die Konsonanten werden in einer modifizierten Form des arabischen Alphabets geschrieben, und die Schrift wird von rechts nach links gelesen.
Es gibt insgesamt 23 Konsonanten in der Osmanya-Schrift, die in drei Gruppen unterteilt sind:
Die erste Gruppe besteht aus den sechs Konsonanten, die nur in der somalischen Sprache vorkommen: ʼ (alif), ƴ (baa), ɗ (daad), ƴ (yaa), ŋ (nga), und ʽ (haa).
Die zweite Gruppe besteht aus den acht Konsonanten, die auch im arabischen Alphabet vorkommen: ب (ba), ج (ja), ح (ḥa), د (da), ر (ra), س (sa), ش (sha), und ط (ṭa).
Die dritte Gruppe besteht aus den neun Konsonanten, die auch im lateinischen Alphabet vorkommen: c (ca), f (fa), g (ga), h (ha), l (la), m (ma), n (na), p (pa), und q (qa).
Die Osmanya-Schrift wird kursiv geschrieben, wobei die meisten Buchstaben miteinander verbunden sind. Die Wörter werden durch ein Leerzeichen getrennt, und es gibt keine Interpunktion.
Die Schrift ist nach ihrem Schöpfer, Osman Yusuf Kenadid, benannt.